Was_ist_Beschnitt_Anschnitt

Was ist Beschnitt oder Anschnitt

Heute gibt es ein Thema aus der Produktion. Vielleicht habt ihr es schon einmal gehört: Der Grafiker oder die Druckerei möchte „Anschnitt“ oder „Beschnitt“ haben oder auch eine „Druckzugabe“, wenn ihr zum Beispiel einen Flyer in Auftrag geben möchtet. Was ist das? Wovon reden die da?

Drucken bis zum Rand

Ihr habt doch bestimmt einen Drucker zu Hause. Wenn ihr da etwas ausdrucken wollt, dann nehmt ihr euer A4-Blatt, druckt etwas drauf und alles ist schick. Ein paar Drucker können auch randlos drucken, aber das sieht meistens nicht richtig gut aus und am Rand ist es nicht so toll.

Die Druckmaschinen in der Druckerei

In der Druckerei gibt es das alles ein bisschen größer. Zu Hause habt ihr einen kleinen Drucker, den gibt’s auch in der Druckerei, aber in groß und in verschiedener Art und Weise. Zu den zwei wichtigsten gehört der Bogen-Offset. Dort wird auch ein Blatt Papier durchgeschoben, nur ist das ein bisschen größer. Das geht durch verschiedene Farbwerke und kommt hinten wieder heraus. Bei der Rollen-Offset-Maschine ist das wie beim alten Endlos-Fax. Da gibt’s hinten eine lange Rolle, da fließt das Papier einfach dauerhaft durch und wird gleichzeitig von beiden Seiten bedruckt.

Wofür ist das wichtig? In so einer Druckmaschine passiert einiges: Das Papier wird gebogen, gepresst, angefeuchtet, die Farbe kommt darauf, teilweise muss das Papier durch einen Ofen, es kommt Puder darauf. Das alles wirkt auf das Papier. Dieses Papier ist ein Naturmaterial, das kann sich schon einmal ein bisschen verziehen – um ein paar Millimeter. Oft sind es nur ein paar Zehntelmillimeter, denn das Papier in einer Druckerei ist schon recht gut. Aber es verzieht sich. Und deswegen braucht man den Anschnitt, denn das Papier muss noch geschnitten werden. Auch in einer Druckmaschine wird nicht randlos gedruckt: Es werden auf einem Bogen Papier meistens mehrere Objekte, beispielsweise Flyer, plaziert und die werden dann da herausgeschnitten. Wenn das Papier nun ein wenig verzogen ist und man schneidet es, kann es böse „Blitzer“ geben.

Schneiden beim Rollen- und Bogen-Offset

Beim Rollen-Offset wird das lange Papier durch die Maschine hindurchgezogen. Wenn es bedruckt und durch den Ofen gezogen wurde, wird es sofort gefalzt und geschnitten – im laufenden Betrieb. Die einzelnen Bögen werden zu einem Heft zusammengefügt. Durch den Druck gibt es noch Ränder, die abgeschnitten werden müssen. Wenn jetzt die Bögen leicht verzogen sind, können bei diesem Schneiden weiße Ränder entstehen: Die Messer treffen nicht hundertprozentig die Linie.

Beim Bogen-Offset werden die Bögen nicht gleich geschnitten. Die werden erst einmal zu Hunderten oder Tausenden gesammelt, übereinandergelegt und dann in einem Arbeitsgang von einem Fallmesser geschnitten. Auch hier kann sich das Papier verzogen haben und es können durch produktionstechnische Bedingungen einzelne Blitzer entstehen, weil man nicht hundertprozentig exakt schneiden kann.

Hier kommt der Anschnitt ins Spiel

Gegen diese Blitzer kann man etwas tun: Anschnitt. Angenommen, ihr wollt einen Flyer machen. Innerhalb der dunklen Linie gestaltet ihr euren Flyer. Wenn ihr farbige Flächen habt, die bis zum Rand gehen, müsst ihr die etwas größer, über das Format hinaus, ziehen. Und das ist der Beschnitt – oder Anschnitt. Den kann man in jedem Programm extra anlegen. Meistens sind das drei Millimeter, das ist der Standard. Manchmal möchte die Druckerei auch zwei Millimeter haben, das wird euch gesagt. Wenn ihr die farbige Fläche jetzt darüber hinaus legt, ist es völlig egal, ob die Schneidemaschine jetzt davor oder dahinter landet: Es ist blau. Dafür ist der Anschnitt da.

Wie ihr den Anschnitt im Programm InDesign richtig anlegt, dafür haben wir ein extra Video (((hier))) hinterlegt.

Also denkt daran: Wenn ihr ein Printprodukt herstellt, ob das ein Plakat oder eine Visitenkarte, ein Flyer oder ein Magazin ist, benötigt ihr Anschnitt. Bei dem Naturprodukt Papier können immer wieder Zehntelmillimeter Toleranzen entstehen und wenn dann geschnitten wird, können immer wieder Blitzer entstehen. Das sieht unschön aus und ist unprofessionell.

Geheimnis_fuer_kostenlose_Werbung

Das Geheimnis für kostenlose Werbung

Warum ist Werbung überhaupt wichtig? Völlig egal, welches Business ihr habt, ob ihr selbständig seid, ein Frisör, eine Pommesbude, ein mittelständisches Unternehmen oder eine große Aktiengesellschaft: Ihr müsst den Leuten sagen, dass ihr da seid, dass ihr das geilste Produkt oder eine eine Hammer-Dienstleistung habt. Ansonsten ist das so, wie einer schönen Frau im Dunklen zu winken. Egal, wieviel Gas ihr gebt, das bringt alles nichts, weil sie euch nicht sieht. Werbung ist wichtig.

Reichweite

Jetzt wollen wir euch erzählen, wie ihr kostenlose Werbung bekommt. Bei Marketing und Werbung geht es immer um Reichweite. Ihr müsst gesehen und gehört werden. Ob das im Radio ist, in Tageszeitungen, Zeitschriften, Social Media oder auf Plakatwänden ist: Ihr müsst auffallen und Reichweite generieren. Wer da kostenlose PR bekommen möchte, muss ein bisschen Fleißarbeit leisten: Ihr müsst es dem Gegenüber so leicht wie möglich machen, eure Informationen kostenlos abzubilden.

Ein kleines Beispiel: Wir sind ein Verlag mit einem Stadtmagazin und wir bekommen am Tag ungefähr 400 Presse-E-Mails aus allen möglichen Bereichen. Daraus müssen wir aussortieren, was für uns wichtig ist. Und es ist meistens der absolute Horror, wie diese Presse-E-Mails aufgebaut sind. Wir müssen bei jeder Mail schauen, was das überhaupt ist, wo wir welche Information finden. Wenn ihr diese Mail gut strukturiert, dann seid ihr schon einmal ein großes Stück weiter für kostenlose Werbung.

Wer jetzt denkt: „Ich bin eine Pommesbude oder ein Friseur. Warum muss ich da Pressearbeit machen? Das ist doch was für Große!“ – falsch gedacht! Jeder, der ein Business hat, muss Pressearbeit machen.

Kennt eure Medien!

Als ersten Tipp gebe ich euch: Kennt die Medien eurer Stadt! Seid gut vernetzt! Seid nett zueinander – denn ihr wollt etwas von ihnen. Klar, die wollen auch mal Werbung von euch haben, aber jedes Medium ist auf der Suche nach einer guten Story. Die müssen ihr Medium auch füllen, die brauchen auch Storys, die brauchen Geschichten. Das können die sich nicht alles selbst ausdenken, sondern ihr könnt ihnen den Content geben. Bleiben wir mal bei dem Beispiel mit der Pommesbude: Wenn ihr am Freitag einen Chili-Wettbewerb mit dem Thema „Wer isst die schärfste Chili?“ habt, dann schickt das den Medien! Schickt das dem Stadtmagazin, schickt das der Zeitung, schickt das dem Radio, schickt das den Top-Social-Media-Kanälen der Stadt!

Wie ihr diese Medien ansprecht, wie ihr eure Informationen den Medien schickt, das ist das Geheimnis der kostenlosen Werbung. Wir erleben das jeden Tag Hunderte Male. 

Schickt eine schöne Presse-E-Mail an alle raus. Denkt daran, dass ihr das früh genug macht, nicht erst zwei, drei Tage vorher. Die Medien müssen das planen, sie müssen es umsetzen, sie haben verschiedene Deadlines, wann sie erscheinen oder wann sie es für ihre Social Media einplanen. Also verschickt frühzeitig eine ordentliche Presse-E-Mail!

Wie muss nun eine Presse-E-Mail aussehen, dass sie genommen wird, wenn das Thema nur halbwegs interessant ist? Das gehen wir jetzt Schritt für Schritt durch.

Seriöse Mail-Adresse

Fangen wir mit der E-Mail-Adresse an. Bitte nicht volker@hotmail.com oder so etwas nehmen! Lasst euch von eurer Agentur eine ordentliche E-Mail-Adresse geben – oder vielleicht könnt ihr es selber machen: kontakt@, info@ oder meinetwegen auch currywurst@ und dann eure Webadresse. Andere landen gern auch mal im Spam oder werden nicht als offiiziell gesehen und landen gleich im Müll.

Betreffzeile

Dann kommt die Betreffzeile: Die muss sauber, ordentlich, strukturiert sein, dass sie demjenigen, der sie bekommt, gleich sagt. was das überhaupt ist. Schreibt gern am Anfang „Presseinfo“ hinein. Dann, getrennt mit einem / oder einem |, kommt, worum es geht: Zum Beispiel eine Premiere, oder ein Chiliwettbewerb. Dann könnt ihr noch die Location dazuschreiben. Damit sieht das Gegenüber sofort, worum es sich handelt und weiß, was er mit der E-Mail machen soll. Viele Redaktionen haben einen Automatismus, dass gewisse Begriffe sofort in verschiedene Ordner sortiert werden.

Strukturierte Mail

Machen wir weiter mit der E-Mail: Die muss auf einen Blick zu erfassen sein. Wichtig dabei ist eine Überschrift: Was ist das, worum geht es – etwas ausführlicher als bei der Betreffzeile: Das ist ein Currywurstwettbewerb vom Curry-Johnny in deiner Stadt.

Anreißer

Dann brauchen wir einen Anreißer für die Redaktion: Warum sollten die den Content überhaupt bringen? Warum jetzt? Was ist der Mehrwert für den Leser? Wozu passt das thematisch noch? Dann kommen die wichtigsten Infos, die berühmten W-Fragen: Wer, wann. was, warum, wieviel? Gliedert das schön auf: Diese Location, macht diese Veranstaltung an diesem Tag zu dieser Uhrzeit, kostet Eintritt ja oder nein – listet diese Grundinformationen einfach auf, denn die braucht man oft für eine Headline oder für einen kleine Teaser.

Wenig Formatierungen im Text

Bevor es weitergibt einen Tipp als Designer und aus der Redaktion: Bitte, bitte, bitte keine Formatierungen in dieser E-Mail! Kein wildes Design, farbige Schriften, unterschiedliche Schriftarten und Schriftschnitte und fett – das braucht man alles nicht. Das macht die Redaktion selbst, wenn sie etwas layoutet, aber in einer E-Mail ist da einfach nur Murks. Manchmal kopieren wir die Informationen aus dieser E-Mail heraus und je nachdem, in welchem Endprodukt man das einfügt, wird diese Formatierung übernommen und muss dann mühsam entfernt werden. Das ist lästig. Also: Ganz normaler Text, einfach weggeschrieben, höchstens mal etwas fett machen, wenn es wirklich wichtig ist, wie die Headline oder die Grundinformationen Wer, Wann, Was – aber ansonsten: Bitte keine Formatierung in der E-Mail!

Herzstück: Der Pressetext

Jetzt kommt der Pressetext, in dem erzählt wird, was da passiert, für wen das da ist. Alles noch einmal ausführlich. Und wenn ihr eurem Gegenüber etwas Gutes tun wollt, der das übernehmen soll, dann gebt ihr ihm drei Varianten: Einen ganz kleinen Pressetext, einen normalen und einen wirklich ausführlichen, in dem alles steht. Dann kann er sich selber aussuchen, was er wofür nimmt: Ober es für einen kleinen Teaser benutzt oder ob er einen ganzen Artikel draus macht. Wenn ihr drei Varianten mitliefert, dann nehmt ihr den Leuten die Arbeit ab. Dann ist die Entscheidung viel leichter: Ach komm, das nehmen wir mit. Also: Es erhöht die Chancen enorm.

Was ihr im Text vermeiden sollt: Schreibt nicht immer euren Namen und den Namen eures Produkts. Natürlich will man den Leuten oft sagen, wie man heißt und wer man ist – aber das liest sich keiner durch. Und schreibt auch euren Namen – außer das ist in der Marke so definiert – nicht immer groß. Das ist wie Anschreien. Die Redaktion muss das alles wieder ändern. Das will keiner sehen und will keiner lesen.

Texte als Mail und als Dokument

Liefert die Pressetexte auch bitte zweimal mit: Einmal in der E-Mail selbst, wo man es schnell herauskopieren kann und dann noch einmal als Textdokument im Anhang. Wenn man zum Beispiel ein Produkt herstellt, das erst in ein, zwei oder drei Wochen produziert wird, dann legt man sich das gern in einen Ordner. Dann will man nicht noch einmal in den E-Mails herumpfuschen. Für diejenigen, die es schnell brauchen, sind alle drei Textlängen in der E-Mail, für die anderen sauber in einem Dokument als Anhang. Oder ihr bietet das Dokument und die Bilder noch einmal als Downloadlink an, wo man sich ein ganzes Pressekit herunterladen kann.

Das Wichtigste: Gute Bilder

Kommen wir mit zum wichtigsten Tipp: Gutes Bildmaterial. Außer beim Radio und hin und wieder bei Tageszeitungen braucht man eigentlich immer Bilder. Kaum jemand druckt nur Text ab, weil sich das sowieso niemand durchliest. Man braucht was Optisches. Und das heißt: Je besser eure Bilder sind, je mehr Auswahl ihr den Leuten gebt, um so größer ist die Chance, dass ihr genommen werdet.

Größe der Bilder

Was müsst ihr zu den Bildern noch wissen? Sie müssen das richtige Format, die richtige Auflösung und die richtige Größe haben. Es ist nicht gut, wenn ihr super-große Bilder schickt: Das bringt das Postfach zum Überlaufen und klaut Datenvolumen – sie sollten schon eine passende Größe haben. Sie sollten aber auch nicht zu klein sein. Wer nur Briefmarken schickt, muss wissen, dass man die nicht abdrucken kann. Wenn ihr richtig fleißig sein wollt, könnt ihr die Bilder in CMYK und in RGB schicken: Das eine ist für den Druck, das andere für den Monitor – dann brauchen die Redaktionen das nicht selber zu bearbeiten.

Dann müssen die Bilder auch geil aussehen, die müssen catchy sein. Nicht nur Volker vor der Currywurstbude, sondern eine tolle Currywurst mit richtig ordentlich Chili drauf, das Ganze noch cool fotografiert. Je geiler das aussieht, um so größer ist die Chance, dass es mitgenommen wird, weil euer Gegenüber auch sein Medium schön haben möchte.

Die Bilder können gern an die E-Mail angehängt werden, wenn sie nicht zu groß sind, bietet sie aber auch gern als Downloadlink an. Bitte fügt die Bilder nicht direkt in die E-Mail ein, sondern schickt sie als E-Mail-Anhang. Es ist richtig lästig, die Bilder aus den E-Mails herauszupflücken. Das kommt auch darauf an, welches Programm man hat. Das ist stressig und verringert eure Chancen, dass ihr einfach genommen werdet.

Bildrechte

Dann kommen wir zu den Rechten: Habt ihr das Bild selber gemacht? Habt ihr das irgendwo eingekauft? Hat euch das jemand geliefert? Jeder, dem ihr das Bild zur Verfügung stellt muss wissen: Darf ich das überhaupt benutzen? Wie sind die Urheberrechte? Ist das honorarfrei, muss man etwas bezahlen? Schreibt einen Fotocredit dazu und notiert, ob und in welchem Zusammenhang euer Gegenüber das Bild veröffentlichen darf. Schreibt diese Informationen am besten sauber untereinander.

Ansprechpartner

Jetzt habt ihr ein tolle Betreffzeile, ihr habt einen Teaser, ihr habt geschrieben, warum dieser Content jetzt unbedingt mitgenommen werden soll, ihr habt Pressetexte und geile Bilder geliefert. Jetzt nennt bitte noch einen Ansprechpartner, falls euer Gegenüber Rückfragen hat. Schreibt da gern die Telefonnummer, die E-Mail-Adresse, damit die Redaktion sich direkt melden kann, falls sie etwas von euch wissen will.

Mehrere Events

Falls ihr jetzt nicht nur ein Event habt, sondern über den Monat verteilt mehrere, weil bei euch in der Kneipe mehrere Bands auftreten, oder ihr habt Lesungen oder dergleichen, dann ist es wichtig, eine klare, strukturierte Übersicht zu machen. Am besten macht ihr eine Tabelle mit den Infos: Wann, um welche Uhrzeit, wer kommt da, kostet das Eintritt…? Und dann macht ihr für jedes Event genau das, was wir euch aufgeschrieben haben: Pressematerial in mehrfacher Ausführung, die Bilder, die Bildrechte, wer sie wie benutzen darf. Das muss für jedes Event jeweils gemacht werden. Gleichzeitig aber auch eine Übersicht, damit man auf den ersten Blick sagen kann, welches Event überhaupt in Frage kommt.

Gute Pressearbeit gibt kostenlose Werbung

Also: Wenn ihr kostenlose Werbung haben wollt, wenn ihr wollt, dass andere euren Content kostenlos  mitnehmen, weil sie sowieso auf der Suche nach Storys sind, dann macht ihnen das so einfach wie möglich. Gute Pressearbeit geht von klein bis groß, von der Pommesbude bis zum Konzern. Das kann jeder machen: Gute Pressetexte, eine ordentliche Struktur, die Mail muss ordentlich aussehen, keine wilden Formatierungen, dazu ordentliches Bildmaterial. Bietet das alles noch einmal als Downloadlink an. Macht ihnen das so einfach wie möglich und so bekommt ihr reihenweise kostenlose Werbung. Wir können das sagen, denn wir bekommen diese Presse-E-Mails und wir nehmen auch kostenlos geilen Content mit, weil das der Sinn der Sache ist. Wenn die E-Mails langweilig oder doof sind oder etwas fehlt, dann landen sie gleich im Müll.

Wer richtig gute Pressearbeit macht, bekommt auch kostenlos Werbung.

 

Checkliste Pressemail

Kostenlose Werbung durch gute Pressearbeit

Muster Pressemail

Beispiel für eine professionelle Pressemail
10_Tipps_fuer_das_Filmen_mit_dem_Handy

10 Tipps für das Filmen mit dem Handy

Unsere zehn Tipps, um mit dem Handy gute Videos zu machen

1. Hoch- oder Querformat?

Macht euch zuerst Gedanken, wofür ihr das Video später nutzen wollt, auf welchem Kanal ihr es einsetzen wollt. Wir empfehlen in fast allen Fällen ein Querformat: Damit zeigt ihr ein bisschen mehr Raum, fangt mehr von der Szenerie ein. Mit Hochformat nehmt ihr Selfies auf, man sieht nur euch und kaum etwas von der Umgebung.

2. Flugmodus

Schaltet beim Filmen in den Flugmodus. So werdet ihr nicht von Nachrichten oder Anrufen gestört. Im schlimmsten Fall wird die Aufnahme sogar abgebrochen, Klingel- und Warntöne werden mit aufgenommen. Das ist vor allem ärgerlich, wenn ihr einmalige Ereignisse aufnehmt.

3. Achtet auf den Speicher

Schafft euch vorher genügend Speicher. Es ist ärgerlich, wenn mitten in einer Aufnahme die Meldung „Speicher ist voll“ erscheint. Hektisch löscht ihr dann Bilder und Apps, überlegt, was ihr noch braucht. Auch hier ist es wieder besonders unangenehm, wenn es um einmalige Ereignisse geht.

4. Ladet euer Handy auf

Ihr geht auf ein Konzert, ein Event und eine Party, wollt filmen und plötzlich ist der Akku nur noch bei zwanzig, dann zehn Prozent. Das nervt und man kann am Ende nicht alles filmen. Deswegen: Geht immer mit 100 Prozent los. In der Natur gibt’s keine Steckdosen.

5. Achtet auf’s „Fleisch“

Es gibt wenig Schlimmeres, als ein Video-Take zu haben, bei dem die Aufnahme direkt mit einem Satz startet. Achtet lieber darauf, dass ihr ein bisschen „Fleisch“, also Vor- und Nachlauf, dazu aufnehmt, in dem ihr cutten könnt. Zählt im Kopf „Eins, zwei, drei“, drückt auf „Aufnahme“, zählt noch einmal bis zwei und dann geht’s erst los.

6. Lieber haben als brauchen

Nicht jedes Video besteht aus einem Take. Es gibt wenige „One-Take-Wonders“. Meistens schneidet ihr verschiedene Sequenzen aneinander. Damit ihr dort ein bisschen Auswahl habt, haltet überall die Kamera drauf. Achtet auf verschiedene Perspektiven, auf unterschiedliche Szenerien. Nehmt lieber zu viel als zu wenig auf. Wegschmeißen könnt ihr immer noch, aber wenn man’s nicht aufgenomme habt, dann habt ihr’s nicht.

7. Ruhige Kamera

Um ein ruhiges Bild zu erzeugen, empfehlen wir Steady-Cam-Systeme. Mit einem Gimbal wird das Handy in drei Achsen stabilisiert. Moderne Handys haben zwar einen eingebauten Bildstabilisator, aber der ersetzt keine Steady-Cam. Damit bekommt man auch super-smoothe Kamerafahrten hin. Drei Gimbals, die wir empfehlen können, sind…

// HANDY GIMBAL

ZHIYUN Smooth 4
DJI Osmo Mobile 3
FeiyuTech VlogPocket Handy Gimbal

 

8. Bildkomposition

Macht euch vorher Gedanken, was auf’s Bild kommt: Was wollt ihr aufnehmen, welchen Bildausschnitt wollt ihr zeigen, welche Perspektive? Eine Mülltonne, eine Ampel oder ein Schild müssen nicht mit aufs Bild, dafür aber das Objekt oder der Mensch, dazu ein Hintergrund, der wirklich wirkt. Achtet darauf, dass ihr dennoch immer etwas „Fleisch“ mit dabei habt: Oben, unten, links und rechts sollte noch etwas Luft sein, falls ihr nachher das Bild irgendwo einpassen oder einspiegeln wollt. Achtet auch darauf, dass ihr beim Filmen keine Köpfe oder Arme abschneidet, dass aber auch keine überflüssigen oder störenden Dinge mit im Bild sind.

9. Kennt eure Kamera-App

Macht euch vorher mit der Kamera-App vertraut. Es gibt inzwischen unzählige Apps mit unzähligen Einstellungsmöglichkeiten. Je besser ihr euch damit auskennt, um so besser wird euer Video. Nehmt euch euer Handy und spielt damit herum. Filmt euren Hund, eure Katze, eure Freundin, euren Freund. Stellt euch vor den Spiegel und probiert, was passiert, wenn man den Weißabgleich reduziert. Spielt mit der Blende herum: Bei einer kleinen Blendenzahl wird der Hintergrund unscharf, bei einer Blende um 16, 18 ist alles drauf und alles scharf. Benutzt den Grid: Damit könnt ihr die Bildmitte sehen, seht den Goldenen Schnitt, könnt den Horizont einpassen. Stellt euch die Frage: In welcher Auflösung nehme ich auf? Filmt ihr in 4K oder mit 120 Frames pro Sekunde in Super-Slow-Motion? Das müsst ihr vorher einstellen, während der Aufnahme geht das nicht.

10. Videoschnitt

Jetzt habt ihr mit den Tipps jede Menge Videomaterial. Viel wichtiger ist aber das Endprodukt, ihr müsst das Video also noch schneiden. Wer keinen Rechner mit Schnittprogramm zu Hause hat, für den gibt es tolle Schnittprogramme auf dem Handy. Wir haben euch drei herausgesucht: Adobe Rush gibt es für iOS und Android. Wenn ihr nur auf Android unterwegs seid, könnt ihr den Power Director nutzen und für iOS empfehlen wir euch LumaFusion empfehlen. Die Apps haben alle ähnliche Funktionen: Mehrere Spuren für Audio und Video, ihr könnt vorn und hinten schneiden, zusammenfügen, Blenden einbauen, etwas an den Farben ändern und am Ende ein fertiges Video produzieren.

// APPs:

Adobe Rush
iOS | LumaFusion
Android | PowerDirector